22 Tips um besser zu werden

22 Tips um besser zu werden

Übersetzung von Georg Neuner

Ausübend

#1 Jeden Tag, wenn auch nur für kurze Zeit

Nimm Dir jeden Tag Zeit zu Üben. Selbst 10 Minuten sind besser als nichts. Es lässt sich immer etwas Zeit finden. Manchmal schieben wir das Üben auf und versuchen es dann in einer langen Marathonsitzung aufzuholen (vor einer Unterrichtsstunde oder einem Vorspiel). Nein, das klappt nicht.

#2 Entferne Ablenkungen

So viele Dinge versuchen tagtäglich unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Ganze Firmen sind darauf angewiesen und Verdienen damit ihr Geld. Leg Dein Gerät beiseite, komm zur Ruhe. Du wirst Dich in Deinem Spiel verbessern (und glücklicher sein!)

#3 Sei geduldig, beobachte Dich und sei geduldig

Sagte ich zweimal „Geduldig“? Ja, ich tat es! Fortschritt braucht Zeit. Beachte zuerst die kleinen Details. Sei dann bereit sie geduldig über die Zeit zu beheben und zu korrigieren. Ist das frustrierend? Ja, das ist es!! Aber es ist unbeschreiblich befriedigend, wenn es dann klappt.

#4 Finde und wiederhole die kleinen Erfolge

Jede Übungseinheit hat kleine Erfolge und auch Misserfolge. Finde die Erfolge und wiederhole sie. Geißle dich nicht selbst, wenn etwas nicht funktioniert. Mach eine Pause und reflektiere, warum es nicht geklappt hat. Warum sich nicht aufbauen, statt frustriert den Kopf hängen zu lassen.

Soundkonzept

#5 Klar im Kopf, Klarheit aus dem Schallbecher

Das ist vielleicht der wichtigste Tipp von allen!

Viele junge Posaunisten spielen nach Gefühl. Dein erster Schritt sollte sein eine klare Klangvorstellung zu haben.

Hör Dir dazu gute Interpreten an. Imitiere ihren Sound!

#6 Geh in Live-Konzerte

Willst Du besser werden? Beobachte jemanden, der wirklich gut ist.
Höre und sieh zu.
Achte genau auf sie.
Zeige Ihnen Deine Wertschätzung
Ahme sie nach

#7 Schau Dir immer wieder (gute) Videos an

Auch wenn Du nicht in ein Live-Konzert gehen kannst, gibt es Videos von großartigen Künstlern (natürlich auch von einigen Schlechten). Nimm Dir einen kurzen Abschnitt, schau ihn Dir drei- oder viermal an. Beobachte jedes Detail

Haltung und Entspannung

#8 Bring das Instrument zu Dir

Bring Deinen Kopf über Deinem Schwerpunkt ins Gleichgewicht. Viele junge Spieler neigen den Kopf und lernen so zu spielen. Sitze oder stehe aufrecht und bring das Instrument zu Dir.

#9 Nimm den Notenständer aus der Schusslinie

Anders als die meisten anderen Instrumente, benötigt die Posaune Platz nach vorne. Der Notenständer ist im Weg! Positioniere ihn etwas weiter nach rechts, so dass Du in guter, freier Haltung spielen kannst und Du Deine Noten noch im Blick hast. Spiele nicht in gebeugter Haltung unter dem Notenständer durch.

10. Achte auf Deine Anspannung

Wenn die Musik knifflig wird, verkrampft man leicht. Dann lernen wir angespannt zu spielen und merken es nicht einmal. Stell Dir vor, Du hättest ein “Anspannungsmeter” mit einem Bereich 1 – 10 (Niedrig – Hoch). Spielst Du auf einer 7? Schaffst Du es auf eine 5? Wie wär’s mit einer 3?

Einatmung

11. Atme leicht und voll ein

Die Atmung sollte natürlich und entspannt sein. Du hast es Dein ganzes Leben lang schon getan! Atme ein ohne Dich anzustrengen.

  • Entspannte Schultern liegen über der sich ausdehnenden Lunge
    • Du brauchst sie nicht mit Muskelkraft zu heben.
  • Wenn die Luft einströmt, lass Dich in alle Richtungen ausdehen.
    • Du must Deinen Bauch nicht herausdrücken.

12.  Eine gute Atmung hat einen weichen, tiefen Klang 

Wenn wir unsere Kehle anspannen, klingt die Atmung wie ein Keuchen. Eine entspannte Kehle ist eine offene Kehle. Eine laute Atmung ist nur das Geräusch von Reibung; es wird Dir nicht helfen. Eine Analogie:

Wie der Wind in einer gespenstischen Höhle

13. Nimm Dir genügend Zeit zum Atmen

Wenn Du Zeit hast, atme langsam ein; ein oder zwei Schläge bei einem Tempo von 60 sind ungefähr richtig.

Wenn Deine erste Note ein Auftakt ist, atme nicht schnell ein, um beim Zählen zu helfen, sondern atme auch hier ein oder zwei Schläge vorher ein.

Ausatmung

14. Lass einfach die Luft raus

Spielen ist eine Erweiterung der Atmung. Wenn die Luft erst einmal in der Lunge ist, will sie auch wieder herausströmen. Du musst nichts erzwingen. Allerdings musst du steuern, wie schnell die Luft herauskommt (siehe #15).

15. Die Lungen arbeiten in Pfund, die Lippen in Gramm

Wenn du versuchst, zu viel Luft aufzunehmen, neigt alles dazu, zu blockieren. Wenn du sanfter bläst, kann sich die Mitte deiner Lippen ein wenig entspannen und gut vibrieren. Denk an eine leichte Brise, nicht an einen Wirbelsturm.

16. Suche nach Resonanz

Resonanz ist die größte Schwingung bei geringstem Aufwand. Wenn du Luft über die Öffnung einer Flasche (oder eines geraden Dämpfers) bläst, um ihn zum Schwingen zu bringen, suchst du den “Resonanzpunkt”, an dem er am besten schwingt. Ebenso haben Deine Lippen einen “Resonanzpunkt” für eine bestimmte Note.

17. Andere Tonlage, andere Luft

Denke bei hohen Tönen an einen schnellen Luftstrom. Bei tieferen Tönen denk an einen langsamen Lufthauch.

Mund

18. Lippen und Zähne sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich

Deine Lippen und Zähne bestimmen, wie Du Dein Mundstück platzierst. Bei vielen Menschen sitzt das Mundstück in der Mitte (horizontal) und etwas mehr auf der Oberlippe (vertikal). Da aber jeder Mensch ein anderes Gesicht hat, ist dies keine feste Regel! Lass Dich von einem guten Lehrer beraten.

19. Die Mundwinkel sind wie Anker

Die Mundwinkel sind der Fahnenmast, der die im Wind wehende Fahne fixiert. Halten Sie sie ruhig und etwas fest. Viele junge Spieler ziehen die Mundwinkel wie bei einem Lächeln zurück, wenn sie an hohe Töne wagen. Das mag zwar anfangs einfacher sein, hilft aber auf Dauer nicht.

20. Nimm den Druck raus!

Wenn Su das Mundstück auf und in die Lippen drückst, wird der Blutfluss unterbrochen. Schlechte Idee! Viele junge Spieler merken gar nicht, wie stark sie das Mundstück eindrücken. Werde Dir dessen bewusst und reduziere es Stück für Stück, Tag für Tag.

21. Halten des Zuges

Lass Deinen rechten Arm, mit dem Du den Zug führst, hängen. Beuge den Ellbogen und achte auf Deine Handhaltung. Dies sollte in etwa die Art und Weise sein, wie Du Deinen Zug hältst. Es sollte nicht schmerzen! Halte den Zug locker, aber fest,  der Daumen auf der einen, zwei Finger auf der anderen Seite des Steges. Nicht mit der ganzen Faust greifen.

22. Gutes Timing

Es kommt nicht darauf an, wie schnell man zieht, sondern wann genau man zieht. Viele junge Spielerinnen und Spieler bewegen sich zu früh, was zu kleinen, schlampigen Glissandos führt. Ein Zeitlupenvideo kann dies zeigen. 

Hier ist eine nützliche, kleine Übung für das Timing des Zuges. Aber pass auf, dass Dir Dein Zug nicht entgleitet!!

Diese Tipps stammen (größtenteils) aus einem Anhang in einem meiner Bücher, The Intermediate Trombonist. Es gibt hier einige kleine Unterschiede, vor allem weil ich diese Tipps aktualisieren werde, wenn ich die Notwendigkeit sehe.

Obwohl das Buch urheberrechtlich geschützt ist, können Sie diese Tipps gerne kopieren und weitergeben, wenn Sie sie brauchen.